China Reise 16.04.2012
China – Montag, 16.04.2012
Als heute Morgen der Wecker klingelte (praktisch so ein Handy), konnte ich durch die Fenster und die Plane vor dem Hotel doch die Sonne sehen. Es wurde auch den Tag über immer wärmer und so war das Wetter heute das Beste dieser Reise. Ach ja, das auf dem Foto ist wirklich unser Hotel auch wenn man nur eine Baustelle und Gerüst sieht.
Als heute Morgen der Wecker klingelte (praktisch so ein Handy), konnte ich durch die Fenster und die Plane vor dem Hotel doch die Sonne sehen. Es wurde auch den Tag über immer wärmer und so war das Wetter heute das Beste dieser Reise. Ach ja, das auf dem Foto ist wirklich unser Hotel auch wenn man nur eine Baustelle und Gerüst sieht. |
Aber sonst ist es gut und die Zimmer sind zwar klein aber gemütlich. In der Nacht war auch kein schlimmer Lärm und am Tage sind wir eh unterwegs. |
Der heutige Tag war voll dem ‚Long Ching‘ (Drachenbrunnentee) gewidmet, wir hatten eine Einladung von Herrn Wenyan Han, dem Vice Präsident vom Tea-Research-Instiutut in Hangzhou am West-Lake. Analyse von Inhaltsstoffen, das Institut ist einer der ganz wenigen, die von der EU Zertifiziert sind und somit über die Einrichtung und Technik verfügt, die Europäischen Richtlinien zu gewährleisten und zu überwachen. |
Hierfür können die Tees auf über 600 Substanzen überprüft werden. In China selbst sind es nur ein paar Substanzen die geprüft werden. Und das Institut ist auch für die Bio-Kontrolle zuständig.
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Nach dem Meeting haben wir gegenüber vom Institut in einem Restaurant für die Teebauern, das mitten in den Teefeldern liegt und somit umgeben ist von Teebüschen, zu Mittag gegessen. Einfache Küche aber wieder besonders gut. Wir stellen immer öfter fest, desto einfacher, desto besser ist das essen. In den Pompösen Restaurants ist es zwar ganz gut, teuer und hält aber dem Vergleich zu den Einfachen Restaurants oder Garküchen nicht stand hier ist schmackhafter und zudem dann auch noch viel billiger. |
Und jetzt sind wir auch schon beim Thema. Dem Institut angeschlossen ist eine Teefirma, die auf 20 ha selbst Long Ching Tee produziert und vermarktet. |
Dieser Drachenbrunnen liegt mitten in dem von der Unsesco zum Weltkulturerbe ernannten Gebiet, um den See und ist eine bedeutende Quelle, aus dem Wasser mit hoher Oberflächenspannung sprudelt. Auch gibt es hier noch den Ort mit gleichen Namen.
Dieser Tee ist in China so populär, dass er sich von alleine Verkauft. D.h. wer hier in Hangzhou einen Long Jing original vom West-Lake kaufen will, tut dies direkt bei den zahlreichen Bauern, um sicher zu gehen dass es kein Tee von woanders ist. In den ganzen Geschäften hier kann man nicht sicher sein, ob der Tee wirklich von hier stammt. Die hohen Qualitäten werden nur im März geerntet und anschließend werden die Büsche zurückgeschnitten, es findet das ganze Jahr über keine weitere Ernte statt erst wieder im nächsten Jahr im März. Diese Tees haben aber auch Ihren Preis der für 100g Tee bei 300 – 500 Euro liegt. |
Gute Qualitäten die noch im April geerntet werden kosten auch noch um die die 40-100 Euro pro 100g Wer jetzt in den Geschäften hier den vermeintlichen Long Jing für 10 Euro findet, kann sich selbst denken woher der dann letztendlich stammt. Denn Long Jing wird fast überall in China produziert. Schade dass man sich nicht daran halten kann, da die Überwachung fehlt. |
Sollte Ihnen aber ein Bio Long Jing angeboten werden, dann ist sicher dass er nicht von hier ist. Denn es gibt keinen einzigen Bio Long Jing hier. die nächste Bio-Plantage von hier liegt 100 km entfernt und zu der fahren wir morgen noch hin. Warum kein Bio werden sie sich jetzt fragen, aber die Bauern hier verstehen nicht warum sie das machen sollten. |
Wir kamen bei unserem Meeting in den Genuss von einem echten Long Jing und er war wirklich sehr, sehr gut, aber ob ich selbst dafür 200 oder 300 Euro ausgeben würde, Nein eigentlich nicht.
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Herstellung von ‚Long Jing‘: Die Teeblätter werden dünn auf Bambusmatten ausgebreitet und welken für ca. 5-6 Std. je nach Wetterlage. |
Nachdem welken werden sie von den Arbeitern in ca. 200° C heißen großen Pfannen gegeben. Wenn man daneben steht, hört man es richtig knistern, wenn die Teeblätter reinkommen. Immer nur kleine Mengen können auf einmal pro Pfanne verarbeitet werden, ca. 100g und dann werden sie beim ersten Mal ca. 30 min immer wieder geschwenkt und reingepresst in die heiße Pfanne, wobei sich auf den Blättern kleine Blasen bilden, an denen man einen von Hand verarbeiteten Tee gut erkennen kann. Anschließend werden die Teeblätter zum Abkühlen herausgenommen und man gibt wieder frische Blätter in die Pfanne. |
Beim zweiten Mal kann man dann mehr nehmen, da die Blätter schon viel Flüssigkeit verloren haben und kleiner geworden sind. Wieder werden die Teeblätter geschwenkt und in die Pfanne von Hand gepresst, bis es richtig flachgepresst ist, dies kann 20-30min dauern. Anschließend kommen die Blätter wieder zum Abkühlen und der Tee ist fertig. |
Am späten Nachmittag ging es dann wieder zurück mit dem Taxi in die Stadt, wobei die Fahrt fast 1 Stunde dauerte, denn wir standen auf der Uferstraße im Stau. |
Zurück im Hotel machten wir uns auf den Weg bisschen einzukaufen. Etwas zum Trinken und vor allem für das Frühstück, denn heute Morgen haben wir feststellen müssen, dass das Angebot im Hotel sehr dürftig ist. Außer ein Toastbrot und Marmelade aber kein Butter, etwas Melone und einen zweifelhaften Kaffee, hier kommt der Hinweis, dass der Tee aus 3 Beuteln Lipton Yellow Label Schwarztee besteht, die seit Stunden in einem Liter warmen Wasser hängen. – Schrecklich. |
Man glaubt es kaum aber wir haben so etwas wie eine Bäckerei gefunden, mit vielen leckeren Sachen. So jetzt hab ich schon wieder so viel geschrieben und dabei wieder die Zeit vergessen. Ab ins Bett und gute Nacht Deutschland.
Ihr Werner Merten
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