Teereise nach 'Yunnan' - China 2013 - TeaHouse Pu Erh Tee

‚Yúnnán‘ – Sonntag 28.04.2013

Der Wecker klingelte um 08:00 Uhr. Spät, aber wir haben gestern Abend ja noch eine Teeprobierrunde auf dem Zimmer von ‚You‘ bis weit in die frühen Stunden genossen. Dabei hab ich natürlich einige sehr gute Pu-Erh Tees gefunden.


Wir werden mit einen ‚Dang Chong‘ (Singlebush), aus dem Ort ‚Bang Wei‘ beliefert, der Singlebush ist ‚1000 Jahre‘ alt, es ist ein absoluter Top-Tee, süß und einfach traumhaft. Von einem Singlebush gibt es immer nur wenige Kilo, ich konnte uns 1 kg sichern, dieser spezielle Pu-Erh Tee wird in 5g Päckchen verschweißt. Und wie heißt es immer so schön: ‚Preis auf Anfrage‘. 🙂

Teereise nach 'Yunnan' - China 2013 - TeaHouse Pu Erh Tee

 

Auch ein ‚Phönix Oolong Tee‘ wird angeliefert, diesen hatte ich bereits in Taipeh bei Aton probiert und bestellt.


Doch unsere Teereise geht weiter:
Wir kommen in die nächste Runde, heute haben wir unseren fahrbaren Untersatz gewechselt. Wegen den vorzufindenden Straßenverhältnissen müssen wir mit kleinen, mit Vierradantrieb ausgerüsteten Pick-Ups weiterfahren.

Nachdem es in der Nacht schwere Regenfälle hatte, ist die Hauptstraße, die einen Teil der Strecke ausgemacht hätte, komplett gesperrt. Also geht es über eine noch nicht wirklich ausgebaute Strecke, die uns alle ein, sagen wir, Schütteltrauma eingebracht hat. Drei volle Stunden Fahrt und davon zwei Stunden über Straßen, welche es in sich haben. Wir flogen im Auto immer auf und ab und hin und her.

Teereise nach 'Yunnan' - China 2013 - Pu Erh Tee

 

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Gott sei Dank kein Auto von uns, aber es kann ganz schnell gehen und das Auto hängt am Abgrund. Die Straße schlecht aber dafür die Landschaft um so reizvoller, Teilweise sind es richtig dichte Urwälder und zwischendurch immer wieder Teile mit alten Teebäumen.

Teereise nach 'Yunnan' - China 2013 - Pu Erh Tee

 

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Und dann haben wir es geschafft, wir sind am Kontrollpunkt zum Ort ‚LAO BAN ZHANG‘ angekommen. Die Kontrollen wurden eingerichtet, um zu überwachen, dass kein einfacher Tee mitgebracht werden kann und hier irgendwie hier vermischt werden könnte. Der Tee aus diesem Ort gehört zu den teuersten und begehrtesten Pu-Erh Tees überhaupt!

Der edle Pu-Erh Tee der hinter den Kontrollzonen wächst, wird von ‚drei- bis sechshundert‘ Jahre alten Tee-Bäumen geerntet.

 

Im Ort eingetroffen erkennt man man sofort, dass hier gute Gelder eingenommen werden. Überall stehen Neubauten und sieht man Baustellen, alles neu, zeckmäßig, aber nicht schön.
Durch die Popularität des wertvollen Tees, sind die Preise enorm angestiegen, der Gewinn fliest, leider werden dadurch die alten Teebäume viel zu oft geerntet, es schadet Ihnen. Dieses Dorf, dem es an Charme und Charakter fehlt ist nicht gerade einladend. In den wenigen noch nicht umgebauten Häusern wohnen normale Familien, allesamt sind sie keine Teebaum-Eigentümer.

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Wir wurden natürlich gleich zum Teeprobieren eingeladen.
Und hier fängt das Problem an, denn nicht einmal hier konnten wir einen echten ‚LAO BAN ZHANG‘ probieren. Zum Probieren gab es lediglich Tees die ’nur so schmecken sollen‘, als wären sie die wertvollen. Schade!

Hier merkt man gleich, dass es um Geld und ums Verdienen geht,  nicht jedoch um den Tee selbst. Mir hat kein einziger der probierten Tees geschmeckt. – Kein Ausdruck, einfach nur bitter.

Das mit der Kontrolle funktioniert auch nicht so wirklich. Über die sogenannte grüne Grenze werden in der Nacht vom Nachbarort ‚Ban Pen‘ Tees verschoben, welche auf dem normalen Markt gerade mal 1/3 des Preises einbringen würden. Pech für den der sich nicht auskennt, den Verschnitt kauft und dafür viel bezahlt.

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Das Mittagessen gab es heute, sehr originell in einem etwas merkwürdigen ‚Luxus-Wellblechbau‘ mit hocheffiziennten Möbelstücken. 😉

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Nach dem Essen machten wir dann einen Rundgang durch die Teewälder, bei dem wir beeindruckende, große, alte Teebäume gefunden haben.

 

Ein besonderer alter Teebaum der ‚König‘, wie er hier genannt wird, wurde zum Schutz ummauert. Diese Bäume bringen sehr hohe Gewinne. Die Teeblätter werden als ‚Singlebush Tees‘ verwendet. Je nach Größe und Alter des Tee-Baumes kann das pro Jahr zwischen 10.000,– und 20.000,– Euro einbringen.

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Durch das feuchte Klima findet man neben Flechten sogar kleine Orchideen auf den Ästen der Teebäumen.

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Komplett durchgeschüttelt kamen wir abends zurück. Im Hotelzimmer von ‚You‘ entschieden wir uns noch eine für eine Probierrunde. Soviel Menschen habe ich in einem Zwei-Bett Hotelzimmer noch nie auf einmal gesehen. Schaut aber irgendwie gemütlich aus, oder?

 

Morgen geht es nach ‚YIWU‘, wir verabschieden uns von unserem Hotel und werden die nächste Nacht in einer sehr einfachen Unterkunft wohnen, auch ohne warmen Wasser. Eine Internetverbindung ist dort sicher nicht vorhanden, deshalb kann ich noch nicht sagen, wann der nächste Reisebericht gesendet werden kann. Warten wir es ab.  😉

Gute Nacht
Ihr Tea Freak
Werner Merten

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