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Japan Teereise – Freitag 10.04.2015

Heute klingelt der Wecker um 8. Als erstes der Blick aus dem Fenster und hurra es regnet nicht. in Japan gibt es ein Sprichwort “ Auf Yakuschima regnet es 34 Tage in Monat.“. Zum Glück hat es sich nicht bewahrheitet. Herr Watanabe hat die Ernte des Asatsuyu wegen dem anhaltenden Regen immer wieder verschieben müssen.

Doch heute kann er ernten. Der Watanabe Yakushima Kabuse Shincha ist ein Blend aus drei Strauchsorten Kuritawase, Sae Midori und Asatsuyu. Kuritawase und Sae Midori sind früher Erntereif und schon verarbeitet und jetzt kann endlich die letzte Komponente geerntet werden. 8:30 stehen wir erwartungsvoll an der Bushaltestelle.

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Als wir ankommen ist Bemerkenswert, dass Werner lieber auf das Matchaeis verzichtet und sofort auf die Felder möchte. Es ist wirklich sehr ungewöhnlich, dass er auf ein Matchaeis verzichtet. Als wir an der Feldern ankommen ist die Arbeit im vollen Gange. Die Pflanzen wurden zwei Wochen beschattet um die Bitterstoffe im Blatt zu reduzieren. Also müssen als erstes die Netze die auf den Pflanzen liegen abgenommen werden. Die Netze heißen Kanrensha. Meistens wird das mit Muskelkraft gemacht, aber hier gibt es eigens eine Maschine dafür. Das spart Zeit und somit Geld. Sie hat einen kleinen Zweitaktmotor der die Drehbewegung für das Aufrollen des Netzes erzeugt und die Maschine zieht sich dann am Netz nach vorn. Weiterhin bläst ein Mitarbeiter Insekten und Tau mit einem Laubgebläse von den Blättern.

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Danach fährt die Erntemaschine über die Reihen und schneidet die obersten 4 bis 6cm der Sträucher am. Durch ein Gebläse werden die Blätter in die weißen Säcke am Hecker der Maschine transportiert. Die Säcke rotieren, damit die gleichmäßig befüllt werden.

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Wenn die Säcke gefüllt sind werden sie mit einem kleinen Transporter in die Fabrik gebracht.
Der Weg dauert nur zwei Minuten.

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In der Fabrik angekommen werden sie in gekühlte Behälter geschüttet, während sie auf die Verarbeitung warten. Hier entfalten sie schon einen wahnsinnig tollen Geruch.

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Der erste Schritt ist der Dämpfen. Asamushi – bedeutet kurz bedampft, Chumushi – mittel bedampft und Fukamushi – tief oder lang bedampft. Die richtige Bedämpfungszeit ist nach Herrn Watanabes Meinung für den späteren Geschmack neben der Qualität der Blätter  ausschlaggebend. Aus diesem Grund hat er sich letztes Jahr eine neue Dämpfungsmaschine angeschafft. Dieser Tee ist zwischen Asamushi und Chumushi da er volle zwei Wochen beschattet ist.

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Die Fabrik ist so weit automatisiert, das Herr Watanabe den Prozess allein überwachen kann. Es ist sogar möglich die frisch gedämpften Blätter zu kosten.

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Nach dem Dämpfen kommt das Rollen, das Blatt wird und Trommeln gerollt und durch ständige Wärmezufuhr wird der Wassergehalt langsam verringert. Das dauert ca. 50 Minuten variiert aber je nach Wassergehalt der Blätter. Heute dauert es länger, da es bis gestern noch geregnet hat. Hier ist wieder Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt.

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Danach kommt das Kneten. Die Zellwände der Blätter werden aufgebrochen, dass die Planzensäfte austreten können.

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Hier ist im Verbleich vor dem Kneten (links) und nach dem Kneten (rechts). Nach dem Kneten fühlen sich die Blätter deutlich feuchter an.

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Nach dem Kneten werden in der Senchamaschine die Nadeln geformt. Dabei wird immer Wärme zugeführt und die Feuchtigkeit weiter verringert. Das dauert um die 50 Minuten.

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Die Maschinen laufen und wir wollen nicht weiter im Weg stehen, also nehmen wir uns Zeit für eine Tasse Tee und endlich wieder ein Matchaeis.

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Da uns die Kieler heute verlassen gehen wir zum Abschied noch eine Kleinigkeit essen und zum Nachtisch gibt es kalten Matcha und Matchakuchen. Der Tee dafür stammt aus dem Garten Watanabe.

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Mit vielen neuen Eindrücken fahren wir zurück in unser Quartier.Wir sind froh, dass es doch noch mit der Ernte geklappt hat. Die Sonne ist schon lange untergegangen.

Gute Nacht ihr Frank Wiebach

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