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Thailand Teereise – Montag 22.02.2016

Ich habe die erste Nacht in Santi Kiri hinter mir. Die Nacht war durchwachsen. Zum einen durch den Jetlag, zum anderen durch den Lärm der vorbeifahrenden Motorroller war ich einige Male wach. Darüber hinaus muss ich bei Gelegenheit mal recherchieren, ob bei Hähnen in Nordthailand ein Gendefekt vorliegt, weil die die ganze Nacht krähen und nicht nur zur Morgenstunde. Das Positive an der Sache war, dass ich schon geduscht und angezogen war als die ersten Pflückerinnen zum Ernteeinsatz auf dem Feld gleich an der Unterkunft angekommen sind.

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Ich gehe mit aufs Feld um mir ein Bild von den Arbeiten zu machen. Laut Nam Chai, der Teebauer dem die Felder gehören und dessen Namen Werner gestern nicht wusste, wird jetzt der aromatischte Tee geerntet. Durch das trockene Wetter wachsen die Pflanzen langsam und produzieren ein sehr gutes Blattmaterial. Den Pflanzen wird keine Form aufgezwungen, sie wachsen wie es ihre Natur vorsieht und sind somit Teilwiese 2,5m hoch. Diese Art des Teeanbaus ähnelt stark den Felder in Yunnan. Auf dem steilen Hügel wird nur per Hand gepflückt.

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Das Blattmaterial ist für den Schwarztee, den wir gestern probiert und gleich geordert haben bestimmt und wir können bei der Produktion einer kleinen Menge dabei sein. Die Blätter werden erst auf Bambustellern aufgebreitet und welken jetzt 5 Stunden.

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Die Zeit nutzen wir um zu frühstücken und fahren danach auf den Markt. Es werden Tee, Geschirr, Gewürze und die unterschiedlichsten Reissorten angeboten.

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Nun können wir zurück um die nächsten Schritte der Produktion zu sehen. Der Tee wird 15 Minuten gerollt. Hier wird die innere Struktur der Blätter zerstört. Die Maschine wird eigentlich zur Oolongproduktion verwendet und hier zweckentfremdet. Das Rollen geschieht unter geringem Druck. Danach wird der Tee in feucht Laken eingewickelt und kann nochmal 4 Stunden in der Sonne welken.

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Die 4 Stunden überbrücken wir mit einem Besuch des größten Tempels des Dorfes und einem verspäteten Mittagessen. Als wir zurückkommen ist es schon dunkel. Der Tee ist ausreichend fermentiert, er getrocknet werden kann. Seine Farbe hat sich vom dunkelgrünen ins braue verwandelt. Als erstes wird er in eine rotierende Metalltrommel gegeben. Hier wird die Fermentation beendet. Die Temperatur liegt anfangs bei 200 Grad und wird langsam auf 280 Grad erhöht. Der Tee wird dabei auf ca. 70-80 Grad erhitzt. Das Ganze dauert 5 Minuten. Anschließend kommt er für 30 Minuten in einen Trockner bis er fertig ist.

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Zum Abschluss des Tages können wir den produzierten Tee probieten und erfahren, dass Nam Chai auch Matcha produziert und wir uns morgen früh die Produktion anschauen können.
Es ist jetzt um 1 Uhr nachts und die Hähne veranstalten gerade ein Battle. Ich versuche trotzdem zu schlafen.

 

Ihr Frank Wiebach

 

 

 

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