Taiwan Teereise – Dienstag 21.04.2015
Heute wird ein langer Tag. Einige unserer Gruppe, unter anderen ich stehen 2:30 Uhr auf um den Sonnenaufgang auf einer Aussichtsplattform höher am Berg mitzuerleben. Ein Stück vom Hotel entfernt ist ein Bahnhof von dem eine Schmalspurbahn uns ein Stück den Berg hinaufbringt. Dann müssen wir noch ein Stück laufen. An der Aussichtsplattform angekommen ziehen kurz vor Sonnenaufgang Wolken auf und um 5:39 Uhr sehen wir nichts. Beim Abstieg werden wir dann auf der halben Strecke von Regen überrascht und haben Glück im Unglück. Ein paar Taiwanesen nehmen uns in einem total überbesetzten Taxi zum Hotel zurück.
Zurück im Hotel befürchteten wir schon die für heute angesetzte Teeproduktion fällt wortwörtlich ins Wasser. Doch Atong hatte für diesen Fall vorgesorgt und sicherheitshalber am Vortag Blätter ernten lassen und diese über Nacht kühl gelagert. Wir starten 9 Uhr mit dem Bus und kommen gegen 13 Uhr bei der Fabrik eines befreundeten Bauers an. Bei unserer Ankunft sind die Teeblätter haben die Teeblätter schon 4 Stunden zum Welken gelegen. Wäre es sonnig gewesen hätte Atong sie nur eine halbe Stunde welken lassen. Wie lange das Welken dauert wird von ist von Sonne, Wind und Luftfeuchtigkeit abhängig. Die Blätter verlieren dabei 5 bis 10% Wassergehalt und die Blätter verlieren ihren Glanz. Jetzt werden die vorher ausgebreiteten Blätter auf großen Bambustellern in Metallgestelle geschoben um wieder Feuchtigkeit zu verlieren.
In den Körben ruhen die Blätter und verlieren weiter Feuchtigkeit. Dabei ist immer das Wetter im Auge zu behalten damit man auf Veränderungen reagieren kann. Jetzt müssen die Teeblätter 2 Stunden Ruhen. Das heißt Teetrinken und Abwarten.
Nach 2 Stunden hat sich hat sich in der gesamten Fabrikhalle ein blumiger Geruch verbreitet. Das Volumen der Blätter hat sich sichtbar verringert. Atong meinte man solle sie so wenden, wie man ein schlafendes Baby auf die andere Seite drehen würde. Nach dem Wenden haben die Blätter den blumigen Duft verloren und gegen einen grasigen getauscht. Beim Ruhen zieht sich das Wasser in den Stängel zurück und durch das Wenden geht es wieder zurück in das Blatt und ist somit besser verteilt. Danach müssen die Blätter wieder für 2 Stunden ruhen.
Wir haben die Zeit genutzt um etwas zu essen. Die Blätter von 3 Bamustellern werden auf zwei Teller verteilt und die Blätter wieder vorsichtig gewendet. Nach abermals zwei Stunden Ruhen werden die Blätter 20 Minuten in einer Bambustrommel gedreht. Dabei werden die Kapillargefäße im Blatt zerstört und das Wasser kann sich besser verteilen. In einer Trommel sind ca. 5 Kg Blätter. Danach werden die Blätter wieder gleichmäßig auf die Bambusteller verteilt und für die Nacht zum Ruhen gestellt. Aufgrund der niedrigen Temperatur werden die Ständer mit Stoff umwickelt.
Es ist 23 Uhr ich bin seid über 20 Stunden auf den Beinen….Gute Nacht….Frank Wiebach
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