Heute wird unser letzter Tag in Japan. Wir wollten unbedingt noch die Familie Morimoto besuchen. Sie waren schon mehrfach bei uns im Geschäft und für mich ist es bereits der dritte Besuch bei ihnen. Wir müssen im Grunde wieder die gleiche Strecke wie zur Familie Kodato, die wir am zweiten Tag besucht haben, zurücklegen. Das heißt wieder gut 3 Stunden durchgeschüttelt werden. Die Fahrt ist im Übrigen so unkomfortabel, weil die einzelnen Schienenstücke nicht verschweißt, sondern verschraubt sind. Es kann sein, dass das etwas mit den häufigen Erdbeben zu tun hat. Falls jemand da mehr weiß kann er es gern in die Kommentare schreiben.
Heute ist Sonntag und in Japan beginnt die Golden Week, eine Woche wo mehrere Feiertage aufeinander treffen und so viele Japaner unterwegs sind weil sie die Woche frei haben. Und am Sonntag geht man natürlich auch nicht zu den Teebauern, also legen auch wir eine Pause in Sachen Tee ein und gehen wandern wie bei jeder Teereise mit den Jungs von Marimo. Geplant ist eine Tour auf den 1570 m hohen Mount Takachiho. Also fahren wir mit dem Zug nach Kirishima und steigen dort in eine Bus um. Der Bus ist heute ganz schön voll und ich überlege mir, ob die alle auch die Wanderung machen wollen.
Heute können wir ausschlafen. Erst 10 Uhr starten wir in Richtung Minamata. Dort befindet sich der Teegarten von Herrn Matsumoto. Besser bekannt ist der Garten unter dem Namen Sakura No En. Am Bahnhof bietet sich heute ein ganz anderes Bild als die Tage davor. Es ist der Samstag vor der Golden Week und ganz Japan scheint zu verreisen. Wenn man in Japan Urlaub macht sollte man diese Woche vermeiden. Die Hotels sind teurer oder teilweise kaum freie Zimmer zu bekommen und alle Sehenswürdigkeiten sind natürlich auch viel stärker frequentiert.
Einen wunderschönen guten Morgen liebe Teefreunde,
heute konnten wir mal länger schlafen, weil unser Zug erst um 11:48 Uhr startet.
Herrlich, das hat echt gut getan. Die Sonne scheint und es hat schon 22 Grad als ich aus dem Bett kroch.
Heute besuchen wir die Familie Kadota in Tsuno, gut 150 Km nordöstlich von Kagoshima. Wir fahren mit dem Expresszug der Regionalbahn. Expresszug bedeutet hier nicht schnell. Es heißt nur, dass der Zug nicht an jedem Bahnhof hält. Trotz seines Namens hoppelt er mit nur 90 Km/h über die Schiene. Das Wort „hoppeln“ habe ich mit Bedacht gewählt, weil die Fahrt weit von „dahingleiten“ entfernt war. Aber die Zeit wird einem von einer abwechslungsreichen, vorwiegend grünen Landschaft versüßt.