China Teereise 04.05 2014

Toll! Toll! Toll!
Die Sonne scheint, der Himmel ist zwar sehr Wolken verhangen aber es kommt immer mehr die Sonne durch und die Temperatur steigt merklich an. Am Tag sollen es so um die 27° bis 30° C werden.
Inzwischen hab ich auch noch mehr Info zu dem Namen der Stadt. Pu’er ist eigentlich ein Dorf in der Nähe, die Stadt hat vorher „Simao“ geheissen, wobei der Flughafen aber immer noch so heist. Durch die Popularität von Pu’er Tee wurde die Stadt umbenannt in Pu’er Stadt.




Um 11:30 Uhr werden wir abgeholt von Herrn Young Wu -Export manager- der ein hervorragendes Englisch spricht (rechts)
und Herrn SonSon Li -Vice general manager- der kein English versteht (links mit Handy).
Unsere erste Stadion ist das noch im Ausbau befindliche Teegeschäft der Firma (rechtes Bild).

















Hier entsteht nicht nur ein Teegeschäft sondern ein Tee Haus, mit mehreren Räumen im 1 Stock wo Tee ganz traditionell angeboten wird. Jeder Raum hat einen anderen Charakter. Da werde ich richtig neidisch, aber in München wäre so etwas nicht durchführbar. Schade !

Mittagessen:

















Mal wieder richtig Autentisch in ein kleines Restaurant neben der Straße.

Und jetzt wurde das Wetter so richtig toll, die Sonne gewann immer mehr an Oberhand und es wurde auch richtig warm. Die Befürchtung dass wir im Regen durch die Teeplantage müssen, hat sich nicht bewahrheitet. Der Wetterdienst im Netz hatte unrecht.

Und hier nun die Bilder einer einfach ganz toll gepflegten und einmaligen Bio-Plantage in China. So etwas sieht man wirklich so gut wie nie.


Der Dongzhai Teegarten liegt in der chinesischen Provinz Yunnan, in der Nähe der Stadt Pu Erh City, in den Wuliang Bergen, auf einer durchschnittlichen Höhe von etwa 1500 Metern. Vor einigen Jahren war dort wo heute Tee wächst noch Wald. Nachdem der Wald gerodet war, hat der Besitzer vor wenigen Jahren begonnen, Tee zu pflanzen und den Garten ökologisch und mit sozialer Verantwortung zu bewirtschaften. Das erforderte hohe Investitionen und erst jetzt kann nach der ersten Wachstumsphase etwas Tee geerntet werden.


Die Teebüsche sind erst wenige Jahre alt und bringen noch keinen vollen Ertrag. Da es sich um eine ursprüngliche Waldgegend handelt, gab es auch keine Teebauern. Das Garden-Management hat dann für China und weltweit das außergewöhnliche Projekt entwickelt, trotz großer Landflucht junge Paare mit Kindern dort anzusiedeln.

 















Da junge Chinesen nicht mehr auf dem Land arbeiten und leben wollen, mussten Anreize geschaffen werden: Das Garden-Management hat Häuser gebaut in denen die Familien leben und hat die Familien ausgebildet. Jede Familie erhält exklusiv eine Teefläche, welche sie betreut. Jeder Arbeitsschritt, wie z.B. Unkraut jäten, Kompost ausbringen oder Schädlinge sammeln wird einzeln vom Garden-Management bezahlt. Die Bezahlung ist mehr als überdurchschnittlich und dem modernen China angepasst. Diese Bauern pflücken zudem nach bestimmten Vorgaben des Garden-Managements auch den Tee (z.B. nur die Knospe, eine Knospe und das jüngste Blatt, die Knospe und 2 junge Blätter oder das jüngste Blatt ohne Knospe usw.).

 















Für das Pflücken der Knospe oder nur des jüngsten Blattes, erhalten die Bauern eine bessere Bezahlung, als für das Pflücken einer Knospe und den zwei jüngsten Blättern. Im Anschluss an das Pflücken verarbeiten diese Bauern auch den Tee in der vom Garden-Management zur Verfügung gestellten Teefabrik. Die Bauern machen also alles selbst, von der Umsetzung des ökologischen Anbauprozesses bis hin zur Verpackung des fertigen Tees. So produzieren sie ihren eigenen Tee, während das Farmmanagement Knowhow, Material, Räume und Anforderungen stellt. Derzeit wird dort nur auf Auftrag produziert. Um einen solchen nachhaltigen Teegarten wirtschaftlich zu gestalten, kann nur hochwertiger Tee hergestellt werden, welcher hohe Preise erzielen kann. Deshalb wird ausschließlich handgepflückter und überwiegend handverarbeiteter Tee hergestellt, der im chinesischen Markt etwa das Zehnfache des Preises als im Export erzielt. Lediglich die Mengen, die im chinesischen Markt nicht abgesetzt werden können, werden exportiert. Dieser Teegarten ist in allen Belangen hervorragend und einzigartig. Man kann das ökosoziale Herzblut des Gründers und Besitzers in allen Bereichen dieses Tee Gartens fühlen.

 















Das Meer von blauen und gelben Schildern dient zur Abwehr von Insekten. Die Schilder sind mit einem Klebstoff beschichtet damit die Insekten haften bleiben. Die einen Insekten werden von blau angezogen, die anderen von der Farbe gelb. Auch die hier vielen freilaufenden Hühner gehören zum Nachhaltigen-Bio-Konzept. Sie picken wiederum andere Schädlinge auf.

 















Ein schwarz gelber Wurm gehört zu der ganz bösen Sorte und deshalb sammeln ihn die Pflücker während der Pflückung ein, die Firma zahlt für jeden Wurm extra der gefunden wurde.

Auf der Suche nach neuen Bio-Tees im High Qualiti Bereich bin ich auch fündig geworden.
Freuen Sie sich schon auf ein paar neue Tees, von denen wir bereits in den nächsten Wochen die Lieferung erhalten und Sie die Tees dann gleich probieren können.

 















(Bild links) Absolut Top ist der weiße Moonlight Tea, der Name kommt von dem dunklen Blatt (der Mond) und die fast weiße Knospe (das Licht). Dieser Tee hat ein einmaliges Aroma, muss man probiert haben.
(Bild rechts) Typischer High Tippy Yunnan Tee mit dem Honig-Aroma, endlich mal ein richtiger Yunnan Tee aus Yunnan der die besonderen typischen Aromen aufzeigt.


Zwei weitere Tees sind:
(Links) 1. der White Snow Dragon, ein in sich gerolltes Blatt, der einen ganz samtenen weichen Geschmack entfaltet. Toll im Glas dem Öffnen der Blätter zuzuschauen.
(Rechts) 2. Green Jade Snail – Ein handgerollter feiner, leicht fruchtig Grüner Tee
Beide sind in kürze Verfügbar.

Mit Bildern vom Abendessen, dass wieder ganz Landestypisch war und wir im freien genießen konnten, verabscheide ich mich für heute, es ist schon wieder gleich Mitternacht und wir werden morgen um 7:20 Uhr bereits abgeholt, da wir uns die Produktion von gelben Tee anschauen und miterleben können. Auch steht die Produktion von Pu’er Tee auf dem Programm also wieder ein spannendes Programm.




Wenn ich bedenke dass das heute eigentlich der erste Tag hier war, kommt es mir mal wieder schon länger vor,
weil wir soviel schon wieder erleben durften.


Gute Nacht Ihr Teafreak
Werner Merten




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