Japan Reise 04.10.2012
Japan Teereise – Donnerstag 04.10.2012
Heute verlassen wir leider Kyoto, meine Lieblingsstadt in Japan. Ich war schon fünf Mal hier und inzwischen ist es so ein bisschen wie Heim zu kommen. Ich kenne mich schon aus, brauche keinen Stadtplan mehr, und der Charme von Kyoto hat mich voll eingefangen. Es ist sicher nicht das letzte Mal, dass ich hierher gekommen bin.
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Heute verlassen wir leider Kyoto, meine Lieblingsstadt in Japan. Ich war schon fünf Mal hier und inzwischen ist es so ein bisschen wie Heim zu kommen. Ich kenne mich schon aus, brauche keinen Stadtplan mehr, und der Charme von Kyoto hat mich voll eingefangen. Es ist sicher nicht das letzte Mal, dass ich hierher gekommen bin. |
Aber um 09:57 Uhr geht unser Zug, der ‚Shinkasen HIKARI‘ 462 von Gleis 12 ab. Wir haben uns ja gestern schon Platzkarten geholt, die hier in Japan übrigens ohne Aufpreis zu haben sind. Wir müssen also zu unserm Wagen Nr. 14. Es ist immer toll anzusehen, wie die Japaner hier in einer Reihe anstehen. Hier gibt es keinerlei Gedränge wie bei uns. Die Stadt weint um uns. Pünktlich, kurz vor der Abfahrt unseres Zuges fängt es an zu Regnen. |
Das Glück ist aber weiter mit uns unterwegs, denn je näher wir nach ‚Shizuoka‘ kommen desto weniger Wolken sind am Himmel zu sehen. Bis kurz vor unserer Ankunft um 11:35 Uhr, ein strahlend blauer Himmel lacht. Wir können es gar nicht fassen, hatten uns schon auf Regenwetter eingestellt. |
Am Bahnhof wurden wir bereits von Frau und Herrn Dietz (einer unserer Japantee-Lieferanten) erwartet und bei Ihnen war Herr Takezawa, den ich schon vor zwei Jahren in Japan kennenlernte. Er ist für den Export der Japantees zuständig ist. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es erst mal ins Hotel, die Koffer abstellen und dann wieder zurück zum Bahnhof, denn unsere Gruppe ist noch nicht vollständig. |
Bis eine mir noch nicht bekannte Dame aus Wien (Japanerin in Wien lebend), die selbst ein Teegeschäft betreibt, eingetroffen ist, gehen wir zuerst zum Mittagessen. Ich wusste gar nicht, dass kalte Nudeln so gut schmecken können.. |
Nach dem guten Essen geht unsere Reise weiter und wir besuchen Teefirmen. |
Mit unserer lustigen, netten Truppe ging es jetzt erst mal in die Tee Firma ‚Takezawa Seicha‘ von der auch wir einige gute Tees in unserem Angebot haben. Sencha Kaori BIO, Munoyaku Sencha, Kirishima Nr. 1 + 2, Yutaka Midori, Asatsuyu, Tea Masters best Sencha, Genmaicha Bio, Yame Cha, Kawane, Honyama, Ogasa und Fukamushi. |
In einem Wirrwarr von Maschinen erfahren wir, wie der Aracha Tee, der von den Teebauern eingekaufte Rohtee hier in der Teefabrik in den unterschiedlichsten Maschinen sortiert, getrennt, wieder sortiert und nochmals getrennt wird. Aracha ist der Rohtee, dieser kommt vom Bauern, er ist nicht sortiert, alle Bestandteile wie Stängel oder kleine Abbriebteile sind noch mit den Teeblättern gemischt. Zuerst werden über Rüttelsiebe die feinen Teile herausgeschüttelt, diese können und werden dann sogar noch nach Farbe sortiert. Eigens dafür konzipierte Maschinen können über Lichtstrahlen die feinen Kleinteile nach Farbe sortiert aufteilen. Diese feiner Abrieb wird Konacha genannt und für Teebeutel verwendet. Ein kleiner Teil davon wird, auch wieder aus Geschmacksgründen, später erneut zu den aussortierten Teeblättern hinzugemischt. Die Stängel werden als Kukicha zu einem eigenständigen Tee produziert. Dies alles passiert hier in diesen Räumen, Überblick zu bewahren fällt hier wirklich schwer. Vor jeder Maschine machen wir Halt und überall wird irgendetwas anderes sortiert. |
Sortiermaschine |
Unterschiedliche Farbsortierung |
Unten: Kukicha (Stengel) Oben: Konacha (Krümel), Rechts: Sencha (Blätter) |
Natürlich werden die Tees auch komponiert, oder wie man im Teebereich sagt, geblendet, gemischt. Dies alles passiert in den Großen Trommel hinter mir. |
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Der sortierte Tee wird in einem Hochregal-Lager bei 5-8°C Grad gelagert, bis er abgerufen wird und in eine andere Fabrik der Teefirma gebracht wird, zu der wir anschließend weiterfahren. |
In der anderen Fabrik werden die Tees abgefüllt, portioniert und in die schönen Japanischen Teetüten verpackt. Dies geschieht voll automatisch, wobei der Sauerstoff aus den Tüten rausgesaugt und Stickstoff eingefüllt wird, um den Tee so frisch wie möglich zu halten. |
Trotzdem ist noch viel Handarbeit nötig. Um sicherzustellen, dass auch das Gewicht stimmt, wird jede Tüte nochmals von Hand nachgewogen, ehe sie dann endgültig in den Versandkarton kommt. |
Es ist hier peinlich Sauber, hier könnte man wirklich vom Boden essen. Auch wir mussten beim Zugang die Schuhe ausziehen, mussten durch eine Hygiene-Schleuse gehen und selbstverständlich auch ein Haarnetz tragen. |
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Am Schluß unseres Rundgangs gab es natürlich auch Tee zum Probieren. |
Viele der fertigen Teepackungen erkennen wir wieder, denn genau diese stehen bei uns im Tea House im Regal. |
Abends hatten wir ein schönes, leckeres Essen genossen, zu dem wir von unseren Gastgebern eingeladen wurden. ‚Shabu Shabu‘ – all you can eat. Hierbei wird eine kochende Brühe auf dem Tisch und man legt dann wie beim Fondue, Gemüse und Fleisch in die Brühe und kocht das Ganze. Eine super Sache. |
Ein voller Erfolg waren unsere kleinen Gastgeschenke, nachdem in München ja im Moment das Oktoberfest ist, das auch die Japaner gut kennen, haben wir originale Lebkuchenherzen mitgebracht, die sichtlich gut angekommen sind. |
In eine kleine Kneipe wurden wir dann noch mit einem kleinen Absacker vertraut gemacht. Natürlich ist es dort wieder etwas später geworden. Nun sitze ich fast schon wieder zwei Stunden am Schreiben, gehe jetzt aber auch ins Bett. Morgen treffen wir uns um 06:45 Uhr in der Hotel-Lobby, dann fahren wir zur Tee-Börse.
Gute Nacht Ihr Tea Freak Werner Merten |
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