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Japan Teereise – Sa. 09.04.2016

Liebe Teefreunde,

heute morgen als ich aufgewacht bin kam mir als erstes folgendes in den Sinn

„Geht doch“

dies bezieht sich auf das Wetter, denn auch heute scheint die Sonne und wir bekommen bis zu 21 Grad. Es sieht auch besser aus als gestern…. freu….

Dieses gute Wetter ist auch für heute sehr sehr wichtig, denn wir wollen heute einige Teefelder anschauen um uns ein Bild zu machen wo der ein oder andere Tee von uns herkommt.

So geht es auch gleich in der Früh los und wir fahren ca. 1 Stunde wieder den Fluß entlang in die Berge.

Wir treffen dort Herrn Michihito ODAMAKI Präsident von der Tea Factory „Clean Tea Matsuno Co.“

Sie ist ein Zusammenschluss von inzwischen 50 Teebauern und wurde 2000 gegründet.

Seit diesen 16 Jahren sind sie auch von der Präfektur Shizuoka als Eco Farmer Zertifiziert.

Jedoch haben sie kein Bio-Siegel. In Japan ist Bio nicht so angesagt wie in Deutschland und nachdem nur ein Bruchteil nach Deutschland exportiert wird, spart man sich die Kosten und den großen Mehraufwand von Papier-Krieg. Wichtig ist dass die Tees der EU Norm entsprechen auch ohne EU Zertifikat.

Insgesamt 40 ha Fläche steht den Bauern für den Teeanbau zur Verfügung.

Während der Erntezeit können so bis zu 25.000 kg frische Teeblätter zu 5.000 kg fertigen Tee pro Tag verarbeitet werden. In Japan wird aber nicht das ganze Jahr Tee geerntet, das Zeitfenster ist im Frühjahr nur ein paar Wochen und teilweise nochmal im Sommer ein Schnitt. Die Herbst-Ernte auch z.B. AKI – Bancha, wird nur zum düngen verwendet.

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Von hier bekommen wir unseren Oki Midori (Best Friend)

und unseren neuen – DONBUKASHI –

Es ist ein extrem lang bedampfter Tee und wird so auch nur hier produziert.

Die Blätter sehen natürlich nicht so fein aus bei anderen Sencha Arten, denn durch die 180 Sek. Lange Bedampfung wird die Blattstruktur stärker zerstört und man hat viel mehr kleine Blattteile.

Das dies aber kein Nachteil sein muss, beweist dieser DONBUKASHI mit seinem weichen aber trotzdem intensiven Geschmack.

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Für diese besonders lange Bedampfung wurde extra ein Steamer (Dämpfer) gebaut, den uns Herr Odamaki voller Stolz zeigt. Es sind 4 Steamer nebeneinander. Jede von Ihnen kann pro Stunde 300 kg Teeblätter bedampfen.

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Hier noch kurz zum Verständnis:

Asamushi – kurz bedampft – ca. 30 Sek.

Futsumushi – normal bedampft – 35-45 Sek.

Chumushi – Zwischenstufe – 65 Sek.

Fukamushi – stark bedampft – 90-120 Sek.

Donbukashi – extrem bedampft – 180 Sek.

So und nun wollen wir aber natürlich sehen woher unser Donbukashi kommt und dann stehen wir oberhalb der Häuser auf einem Plateau das man von unten gar nicht wahrnimmt. Es ist eine riesige Aneinanderreihung von Teebüschen……

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Bei unserem Rundgang stoßen auf ein Teefeld das schon von weiten hellgrün leuchtet.

Marishi heißt die Teepflanze und ist eine Weiterzüchtung der Yaeho Teepflanze.

Der Vorteil, sie ist viel früher Ernte bereit als die anderen. Und so sprießen hier schon viele der kleinen Blattknospen die ganz hellgrün in der Sonne leuchten.

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Deutlich heben sich diese Teebüsche farblich von den anderen ab.

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Wir fahren weiter in die Berge und von hier kommt unser Tamakawa Tee.

Tamakawa steht für die Region die so heißt.

Und so fahren wir teilweise ganz abenteuerliche Straßen teils ganz steil, meistens so schmal dass hier kein anderes Auto entgegenkommen darf, denn dann heißt es rangieren und rückwärtsfahren bis zu einer Ausweichstelle. Wer denkt schon dass viele unserer Tees von so einsam gelegenen Teefeldern mitten in den Wäldern kommen.

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Die ersten zarten Knospen schauen schon zwischen den dunklen Blättern durch, aber es dauert noch ein paar Wochen bis es soweit ist und hier geerntet werden kann.

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Mitten in den Bergen werden wir dann von einem Teebauer Ehepaar in einer Hütte mitten in den Feldern zum Tee und zu Reiskuchen, der über der Kohle gegrillt wird und mit Bohnenmus oder mit Soja-Soße gegessen wird. Die beiden sind so herzlich, das nennt man Gastfreundschaft.

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Ist das nicht ein magischer Ort um eine Tasse Tee zu genießen.

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Zum Abschied winkt uns die Teebäuerin noch herzlich nach. Das war wieder ein Highlight auf unserer Reise. Tee ist einfach was schönes und glücklich ist wer damit arbeiten darf.

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Auch ich verabschiede mich bei Ihnen, morgen noch gibt es etwas spannendes zu Erleben an unserem letzten Tag, denn übermorgen geht es schon wieder zurück nach München.

Da morgen Frank unseren Blog-Eintrag schreibt, sag ich Good Bye und bis zu unserer nächsten Reise durch die Welt der Tees.

Ihr Teefreak

Werner Merten

 


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