Taiwan Teereise – Samstag 25.04.2015
Heute haben wir für 12 Uhr eine Reservierung im Wistaria Tea House. Das Gebäude stammt aus den 20iger Jahren und ist ein Besuch ist ein muss für jeden Teeliebhaber der Taipei besucht. Den freien Vormittag nutzen wir um dem Blumenmarkt zu besuchen. Er befindet sich nur 30 Gehminuten vom Wistaria Tea Houses entfernt, auf der anderen Seite des Da’an Parks unter einer Hochstrasse. Unser Glück ist dass er heute nicht so überfüllt ist wie sonst und wir können uns ungestört von den Düften verzaubern lassen.
Im Wistaria Tea House werden wir freundlich empfangen und zu einem Separee geführt. Die Innenausstattung stammt noch aus den 30iger Jahren und sorgt in Verbindung mit dem Duft nach gutem Essen und alten gelagerten Tee für ein tolles Ambiente. Wir bestellen uns Essen und danach einen 1950er Liu’An Hei Cha, der stolze 30€ pro Gramm kostet. Hier ein kleiner Tipp am Rande. Bestelle niemals Rippchen wenn du mit Stäbchen isst.
Nach über zwei Stunden verlassen wir das Wistaria Tea House und gehen zu Teemeister Atong. Der Tee den wir in Mingjian produziert haben ist in Taipei eingetroffen und Atong hat ihn schon geröstet wir können ihn probieren. Aus den 132 Kg frischen Teeblättern sind nur 21 Kg fertiger Tee geworden. Normalerweise hätten es 30 Kg sein sollen. Der große Gewichtsverlust ist durch das sehr zarte Pflückgut zu Stande gekommen. Es ist ein sanfter femininer Tee mit wenig Tiefe und einer angenehmen Süße. Er ist sehr reichhaltig, was bedeutet dass man wenige Teeblätter für den Aufguss braucht.
Hier röstet Atong die Tees und das Weiße unter den Bambustellern ist reines Tein, das sich beim Rösten absetzt.
Wir kosten noch weitere Tees. Darunter Raritäten wie einen 1987er Li Shan. Atong zeigt uns damit, dass Oolong durch die Lagerung an Geschmack gewinnt und viel fasettenreicher wird. Weiterhin weist er in Bezug auf die steigende Nachfrage nach Hochlandtee darauf hin, dass dieser nicht zwangsläufig gut ist. Er ist nur gut, wenn er gut gemacht ist. Wenn der Zeitpunkt und die äußeren Bedingungen nicht stimmen ist selbst ein Hochlandtee nur durchschnittlich. Weiterhin bemängelt er dass zu viel Tee nicht durch einen Teemeister finalisiert wird. Er bezeichnet diesen ungeröstetenTee als Mau Cha. Diesen tollen Tag lassen wir bei ein paar Taiwanbier vorm 7-Eleven ausklingen.
Gute Nacht…..Frank Wiebach
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