Japan Reise 28.06.2010

Am Morgen lachte wieder die Sonne in das Zimmer was schon auf einen guten Tag schließen ließ. Heute ging es ca. 2.Std mit dem Zug nach Miyazaki, durch den im Süden der japanischen Hauptinsel Kyushu gelegenen Kirishima-Yaku-Nationalpark. Aus dem Zugfenster sehen wir ein sattes dunkles grün von nicht enden wollenden dichten Laub und Nadelwald.

Wir besuchen heute die Teeplantage Morimoto, von der unser Miyazaki Tokujou („Toku“ bedeutet besonders und „jou“, gut) stammt.  Angekommen  in der  Miyazaki, wurden wir von der Familie Morimoto herzlichst empfangen.


Die Familie besitzt 12 Teegärten und sie verwenden  6 verschiedene Teepflanzen für den Anbau.  Zuerst ging es zu einem Teegarten, der auf einem  Hügel im  Wald liegt.  Die Familie betreibt  ausschließlich und aus Überzeugung  Bio Anbau. Sie verwenden dabei nur organischen Dünger, der auch aus Bio-Anbau kommt. Auch die umliegenden Teegärten folgen dieser Philosophie.

 

 




Im Teegarten sind uns sofort die vielen kleinen Spinnen aufgefallen. Sie sorgen dafür dass die Schädlinge auf natürliche Art bekämpft werden. Auch die Fauna und Flora im Umkreis des Gartens profitiert davon, denn die Vögel leben von den Insekten und die Bäume rundherum wachsen prachtvoll in sattem Grün. Herr Morimoto erklärte uns, dass er keine Netze zum Abdecken der Teebüsche verwendet. Diese sind aus Kunststoff welchen er nicht auf seine Pflanzen legen möchte und die alte Methode mit Reisstroh abzudecken ist zu aufwendig. Die Teepflanzen gedeihen in der Sonne von Miyazaki  prächtig  und so kann er darauf verzichten. Es gibt keine künstliche Bewässerung nur der Regen sorgt für ausreichend Feuchtigkeit. Hier merkt man mit welcher Überzeugung die Familie den Bio-Anbau betreibt. Durch die viele Sonne werden in Teepflanzen mehr Tannine gebildet. Von diesem Feld stammt auch unser Miyazaki Tokujou. 

Aus dem angrenzenden  Waldstück wurde auch das Holz für den Bau des neuen Hauses der Familie verwendet,  das wir bei unserem Besuch bewundert konnten. Die Wärme  und Harmonie des Holzhauses, in dem sich auch die Verbundenheit zur Natur bemerkbar machte, gingen sofort auf uns über dass wir am liebsten dort geblieben wären.
In dieser gemütlichen Atmosphäre machten wir uns ans Tee probieren. 









Als Erstes erfrischte uns ein köstlicher Morimoto Matcha, der einfach mit kaltem Wasser und Eiswürfeln im Mixer zubereitet wurde. Was sehr wohltuend bei den hohen Temperaturen von 31°C war. Diese Köstlichkeit können sie auch bei uns probieren, da wir ihn einfliegen lassen.
Mit Frau und Herr Morimoto machten wir uns dann an das blenden von Tee. Wir probierten verschiedene Mischungen von Kanayamidori und Okumidori, um das beste Mischungsverhältnis für einen Tee heraus zu finden. Das Ergebnis ist ein toller wohlschmeckender zarter japanischer Sencha, mit nur zartherber Note.
Diese Eigenkreation haben wir zusammen  „Morimoto-Sencha“ getauft und werden ihn in 8 bis 12 Wochen anbieten können, da der Tee per Schiff versendet wird.  Ein weiterer Tee war der Morimoto Houjicha,  dieser ist nur leicht angeröstet. Hierbei werden zusätzlich Stängel hinzu gefügt um die Teeblätter beim Rösten zu schonen. Dadurch ist er bedeutend milder als normaler Houjicha. Auch dieser Tee kommt mit dem Schiff und Sie können Ihn dann probieren. 

 

Bei einem anschließenden Sparziergang  durch die um das Haus liegenden Teegärten konnten wir die einzelnen Teepflanzen wie Oku-Midori, Saimidori, Yukatamidori, Benifuki ( Ein von der Assampflanze abstammender Hybride  der einen hohen Catechin-Gehalt hat) und Kanayamidori sehen. Viel dazugelernt haben wir auch über den Teeanbau, der uns ausführlich erklärt wurde.
In Produktionsbereich konnten wir dann sehen wie unser Catechin Tee (Pulvertee aus der Benifuki-Pflanze) hergestellt wird. Der fertige Tee wird bis zu 40 Stunden in einer Trommel mit Keramik kugeln zermahlen. Die Technik dafür stammt übrigends aus Deutschland.

Die Zeit verging wieder im Fluge und so mussten wir Abschied nehmen mit kräftigen Winken am Bahnhof bevor wir in den Zug zurück nach Kagoshima stiegen.

Ihre Reisenden
Werner Merten und Markus Pichl

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