Taiwan Reise 10.10.2011

Es ist schon wieder 01:15 Uhr nachts, eigentlich schreiben wir also schon Dienstag. Ich bin eben  erst in meinem Hotelzimmer eingetroffen, trotzdem möchte ich den heutigen Tag gleich noch niederschreiben, auch wenn es schon so spät geworden ist.

In der Frühe war gemütliches Relaxen angesagt, einige Mitreisende kamen erst mit dem heutigen Morgen in Taipei an. Zwar hatte ich mich ja eigentlich mit meinen beiden Damen um 09:00 Uhr zum Frühstück verabredet, die wiederum waren jedoch von der Anreise noch so kaputt, dass sie selbst um 09:00 Uhr nicht beim Frühstück erschienen sind. Ich habe einige weitere Mitreisende getroffen und so haben wir, bei einem etwas kargen Frühstück, gleich viel geplaudert. ‚Karges Frühstück‘? – In Asien ist es normal zum Frühstück Reissuppe, Fisch, Nudelgerichte und alles Mögliche zu essen. Für mich ist das viel zu heftig. Für uns Europäer gab es aber leider nur einfachen Toast, etwas Butter und Marmelade dazu, über den Teebeutel möchte ich lieber erst gar nicht anfangen zu sprechen. Dieses Hotel ist sehr auf asiatische Gäste eingestellt. Auch mein vielgeliebtes Obst konnte ich nicht finden. So blieb es bei dem Toast und einem ‚dünnem‘ Grünteebeutel.
Meine beiden Damen waren um 10:30 Uhr immer noch nicht da .. Als ich an ihrer Zimmertür geklopft habe, schlummerten sie noch in ihren Betten und öffneten mir noch ganz schlaftrunken. Sie hatten schlichtweg verschlafen.

Um 13:00 Uhr haben wir dann ‚Meng Lin‘ getroffen und eine kleine Vorstellungsrunde absolviert, bei der auch der Reiseverlauf noch einmal genauer erläutert wurde. Anschließend ging es dann mit dem Taxi, in einer ca. halbstündigen Fahrt zur Seilbahnstation. Eine Gondel brachte uns dann hinauf nach ‚Muzha‘ das in Sichtnähe von Taipei auf 300 m Höhe gelegen ist.


Ein kleines Oolong Tee-Anbaugebiet, wunderschön gelegen und mit einem herrlichen Blick auf die Stadt ‚Taipei‘.

Hier wird traditionell Oolongtee angebaut. Die Oolong Teepflanzen sind hier sehr niedrig gehalten, ganz anders als wir es bisher kannten.

In einer sehr üppigen, fast schon an einen Dschungel erinnernden, Landschaft liegen die Teefelder.

Hier oben in den Bergen findet man auch ein kleines Teemuseum es informiert den Teeanbau und über den Gründungsvater des Teeanbaus in ‚Muzha‘.

Selbstverständlich besichtigten wir dieses Teemuseum und dort gab es natürlich auch ‚Oolongtee‚ zu trinken. 
Gleich vorweg: Es war kein besonderer Tee, eher ein Tee für durchreisende Touristen.

Wir konnten unseren Oolong Tee aber selbst und gleich zu Tisch zubereiten. Dies taten wir natürlich und wir nutzen das Wissen um die ‚Gong Fu Methode‘ denn so hat uns dann auch der fünfte und der sechste Aufguss am besten geschmeckt. Die vorhergehenden Aufgüsse waren trotz relativ großer Menge Tee irgendwie doch recht ‚dünn‘ und schmeckten nicht sonderlich ausdrucksvoll. Zugegeben, es ist aber auch sehr schwierig so eine Horde teebegeisterter zufrieden zu stellen.

Bei Sonnenuntergang fuhren wir dann mit der Seilbahn wieder nach unten, bei dieser Fahrt wurden wir mit einen wahrlich grandiosen Ausblick auf das Lichtermeer der zwölf Stadtteile der 2,6 Millionencity ‚Taipei‘ mit seinem ‚101 Tower‘ belohnt.


Der Jilong-Fluss teilt das Stadtzentrum von den nördlichen Bezirken Zhongshan und Neihu. Im Norden erhebt sich ‚Qixing Shan‘ als der höchste Berg mit ca. 1100 m. Dort kann man die Kirschblüte, Schmetterlinge, Graslandschaften und vulkanische Aktivitäten erleben.

Im Süden befinden sich der Zhinan-Tempel und die Teehäuser der ‚Maokong-Berge‘. Kleinere Berge, wie der Xiang Shan, reichen bis in das Stadtzentrum.

 

Mit dem Taxi ging es dann in ein kleines Restaurant zum Abendessen. Dies war richtig gut, wir hatten viele Sachen zum Durchprobieren auf dem Tisch und so war für jeden etwas Schmackhaftes dabei.

Heute ist Nationalfeiertag in Taiwan, auch noch ein runder, nämlich der Hundertste und auch noch zur Staatsgründung. Unten am Fluss gab es deshalb ein riesiges Feuerwerk, wobei wir aber schon gewarnt wurden, dass dort kein Durchkommen ist weil sich dort zigtausende von Menschen tummelten.
Wir hatten dann aber eine zündend bessere Idee, denn wir befanden uns ohnehin schon gleich in der Nähe vom ‚101 Tower‘, dem höchsten Gebäude Taiwans und in denke es ist inzwischen das dritthöchste der Welt. Noch vor zwei Jahren war es das höchste Gebäude der Welt.
Was also liegt näher als dort hinaufzufahren? Also sind wir in den Tower und in nur 30 Sek. mit dem Aufzug in den neunundachzigsten Stock (89!) gefahren und hatten von dort eine fantastische Sicht auf die Stadt und natürlich auch auf das Feuerwerk. Gut, es wirkt zwar anders, als wenn man direkt unten am Fluss gestanden wäre, aber auch so war es ein tolles Erlebnis und wir haben das Feuerwerk doch anschauen können.

Mit der U-Bahn ging es dann zurück in unser Hotel, dass ja leider im turbulenten ‚Nichts‘ liegt, also blieb zur Auswahl für einen kleinen Abendtrunk nur ein ‚Family Markt‘ in dem wir uns Bier kauften und uns dann auf Stühlen vor dem Markt, am Straßenrand gesetzt haben. So geht es ja auch.


Zurück im Hotel haben wir dann noch eine kleine Whiskey-Probe auf einem der Zimmer gemacht. Denn eine Mitreisende verkauft auch hochwertigen Whiskey, sie war schon in den Destillerien und so lernte ich dann auch noch etwas über die Herstellung von Whiskey. Zum ersten Mal probierte ich bei der Gelegenheit auch mal einen ‚Rauch-Whiskey‘, der mich an einen Rauchtee erinnerte und richtig gut war. Wir tranken wirklich jeweils nur einen kleinen Schluck vom dem Whiskey, es war aber hochinteressant.

So meine Uhr zeigt mir, dass es schon wieder kurz vor 02:00 Uhr, also ab ins Bett.

Ihr Werner Merten
und seine Mitreisenden Liane Regner und Margit Sedlmair

 

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