Taiwan Teereise 2019 – 25.04.

Um nochmal auf gestern zurückzukommen, Atong bezeichnet Herrn Chen als faulen Bauern. Das ist aber positiv gemeint. Atong sagt, viele Teebauern machen viel zu viel. Sie unternehmen etwas gegen kleinste Unkräuter und ihnen fehlt die Geduld während der Produktion. Guter Tee braucht Zeit und Ruhe. Wir haben in den Blättern viele Insekten und Schnecken gefunden. Das lässt auf ein intaktes Ökosystem auf dem Feld schließen. Das kann es nur geben, wenn man nicht ständig in die Natur eingreift.

Auch sollen die Blätter beim Welken wirklich Ruhe haben und das hatten sie hier.

Wie im gestrigen Blogeintrag schon erwähnt fahren wir heute nach Zhushan (竹山). Das ist eine kurze Fahrt, aber wir besuchen noch verschieden Teeproduktionen auf dem Weg dorthin. Wir halten an einem Feld, das gerade geerntet wird. Es wird maschinell geerntet. Die drei Bauern an der Maschine ersetzten 200 Pflücker. Heute ist die Qualität von handgepflücktem und maschinell geerntetem Tee gleich. Die Handpflückung kostet aber das Sechsfache. Wenn von Hand gepflückt wird, beginnt man um 6 Uhr morgens und pflückt bis 16 Uhr. Der Wassergehalt in den Blättern variiert über den Tag. Morgens ist sehr viel Wasser in den Blättern, was bei der Verarbeitung problematisch ist. Für die am späten Nachmittag geernteten Blätter reicht die Sonne nicht mehr für das Sonnenwelken aus. Bei den maschinell geernteten Blättern wird alles geerntet und keine Auswahl des Pflückguts getroffen. Auch gibt es zerschnittene Blätter, die im Gaiwan nicht so schön aussehen. Beide Verfahren haben Vor- und Nachteile.


Die Varietät heißt Jin Xuan (金萱) oder auch Nr. 12. Das ist der eigentliche Milchoolong.

Danach besuchen wir noch eine Aufzuchtstation für Jungpflanzen. Die Varietät ist Hongju (红玉), von der ich am Vortag den tollen Schwarztee getrunken habe. Da die Jungpflanzen noch so kleine Wurzeln haben müssen sie beschattet werden.

Wir übernachten in dem Bambus-Resort in Zhushan. Der Name heißt übersetzt Bambusberg und wurde von den Japanern während der Besatzungszeit gegeben, weil es in dieser Region so viel Bambus gibt.

Es gibt noch eine Führung durch einen Bambuswald und dann heißt es Blogschreiben und schlafen.

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