Wer hat es erfunden, dass Hähne zum Sonnenaufgang krähen. Die Hähne hier sind entweder blind oder haben keine Uhr!
03:00 Uhr – Es war dunkel, keine Sonne in Sicht, da krähte der erste Hahn und dann haben natürlich alle anderen Hähne in ‚Yiwu‘ um die Wette krähen müssen. – Schlafen! Einfach ignorieren ..
05:00 Uhr – Einer Schreit laut unter unserem Fenster, welches sich zu der kleinen Hauptstraße hin öffnet.
Anschließend schreit eine ganze Kompanie. Holen die uns jetzt ab?
Raus aus dem Bett an Fenster, da nimmt eine Militärkompanie Aufstellung und im Laufschritt geht’s dann hinunter die Straße.
06:00 Uhr – LKWs, Autos, Menschen, Motorräder, man glaubt gar nicht was in einer so kleinen Hauptstraße um die Uhrzeit alles los ist.
Mit wenig Schlaf, zwischendrin hatte uns auch noch eine Mücke im Zimmer immer wieder überflogen und mich auch zwei Mal gestochen, stehen wir eigentlich viel zu früh auf. Aber an Schlafen ist hier nicht zu denken.
Wir sind nicht die einzigen, auch die anderen treffen wir viel zu früh vor dem Hotel auf der Straße. Gott sei Dank gibt es zwei Häuser weiter einen kleinen Bäcker, und so ist das Frühstück gerettet. In meine Wasserflasche quetschte ich dann meinen ‚Misudashi Teebeutel‘ (Japan-Grüntee) und durch kräftiges Schütteln erhalte ich auf diesem Wege noch meinen kalten Grüntee zu Frühstück.
Das typische Chinesische Frühstück, eine kräftige Nudelsuppe ist nichts für mich aber ein paar von Gruppe genossen an den Nudelküchen unten auf der Straße Ihre Frühstückssuppe.
Wir haben bis jetzt Teebäume gesehen und wieder Teebäume gesehen, dann nochmal Teebäume, nicht dass ich das nicht toll fand, aber von der Verarbeitung haben wir bis jetzt so gut wie nichts mitbekommen. Leider ist es hier extrem schwierig die Möglichkeit zu bekommen die Produktion einer Firma zu besichtigen.
Wenigstens hat dann ‚You‘ doch noch geschafft, dass wir in einer kleinen Teefabrik das Pressen der Pu-Ehr Fladen von Hand ansehen dürfen, leider jedoch nur durch Fenster und die Türe.
Und Mist, das Fotografieren ist leider auch verboten. Natürlich darf ich auch nicht Filmen. So bleibt nur das was wir durch das Fenster gesehen haben, schriftlich festzuhalten.
Die großen getrockneten Teeblätter werden abgewogen (Gewicht je nach Fladen) und in einen runden Behälter gegeben. Diese kommen auf einen Art Dampfofen, bei dem durch den Behälter heißer Wasserdampf gedrückt wird um die Teeblätter weich zu machen.
Der zweite Mitarbeiter nimmt den Behälter, stülpt einen Stoffsack darüber, dreht alles und presst die Teeblätter in den Stoffsack. Presst alles schon mal grob zu einen Fladen und übergibt einen dritten Kollegen den Tee. Dieser legt den Stofffladen auf Holzbretter auf den Boden und stülpt einen 40 kg Stein darüber, steigt auf den Stein drauf und tanzt so zwei – dreimal darauf im Kreis herum, um den Fladen gleichmäßig zu pressen.
Nach einer Zeit nimmt er den Stein weg und legt die Fladen zum Abkühlen auf ein Holzregal.
Erst wenn der Fladen abgekühlt ist, kommt er aus dem Stoffsack. Fertig! – Wir müssen schon wieder gehen.
So packen wir jetzt unsere sieben Sachen und schaffen alles in Bus. Die Straße füllt sich immer mehr mit Leben, wir steigen in den Bus und fahren zurück nach Jinghong.
Es ist schon später Nachmittag als wir in Jinghong ankommen. Jinghong liegt an der Lebensader Südostasiens, dem ‚Mekong‘, der nach rund 5000 km in Vietnam im gleichnamigen Mekong-Delta ins Südchinesische Meer fließt.
In der Hotelhalle gibt es mit ‚You‘ noch eine kleine Schulung, der verschiedene ‚Pu-Ehr Tees‘ aufgießt und uns viele Informationen mitgibt. Jetzt nur noch Abendessen und dann ins Bett! Endlich haben wieder ein richtiges Hotelzimmer, mit einem richtigen Bad. Herrlich!