Treffpunkt 8 Uhr beim Frühstück, alle sind da nur das Frühstück nicht. Ich hab das Gefühl das Essen startet immer 10 Minuten nach dem der erste Gast vorm leeren Buffet auf und abläuft. Ist eigentlich auch ganz logisch, warum sollte man Frühstück machen, bevor es jemand essen will? Heute wollen wir Farden Lepcha besuchen, der mit seiner Dorfgemeinschaft sehr viel mehr als nur Tee produziert.
Bis auf das Essen alles da.Ich übertreibe, eigentlich hat das Ganze nur 3minuten gebraucht. Frank hat sogar einen Buttertoast geschmiert bekommen den er nicht schnellgenug abgelehnt hat.
Vom Hotel aus kann man beim Frühstück das bunte Treiben auf der Straße beobachten. Gegenüber scheint eine feste Busstrecke zu starten. Während ich mich Frage ob das Gepäck der Fahrgäste so gelagert wird erscheint ein Rad mit weiteren „Päckchen“.
Lasten Rad, glücklich ist der Esel der das nicht tragen muss.Federkissen sind das offensichtlich nicht.
Um 9 werden wir abgeholt, und verbringen wie die letzte Tage auch erstmal Zeit im Auto. Ich teile mal ein paar Momentaufnahmen aus dem Fenster
Auch die Bruchbude fungiert noch als Shop für irgendwas inclusive Werbefläche auf dem Dach.Mittagspause im BaumschattenGeschwindigkeitsbegrenzungen funktionieren in Indien anders. Die wenigen Straßenschilder geben meistens Geschwindigkeiten vor, die mit dem Fahrrad eine Zumutung wären. Wer fährt schon mit 20 auf der Landstraße, weil eine Kurve kommt? Hier erreichen wir fast 120km/h, unser Rekord diese Reise.Wir sind fast da, diese Teefelder gehören noch nicht dazu, aber irgendwo entlang diese Bergs liegt unser Ziel.Leider liegt unsere Straße neben der Fahrbahn und wir rollen über den Schotter. Das letzte Mal war sie noch da, meint Alex.
Farden hat hier ein Gästehaus errichtet, ganz traditionell mit Wänden aus Lehm, Stroh, Bambus und Holz. Als ein Home-stay kann man sich hier günstig Einmieten und wird voll versorgt mit Essen aus dem eigenen Anbau.
Farden Lepcha gehört, wie der Name schon deutliche machen will zum Volk der Lepcha. Das Bergvolk vom Himalaya stellt nur einen winzigen Bruchteil der Indischen Bevölkerung, besitzen aber eine eigene Sprache und vollständige Schrift und natürlich auch eine reiche Kultur.
Im Doft leben um die 260 Menschen, die meisten sind über ein paar Ecken miteinander verwandt oder verschwägert, in jedem fall Bekannte. Mann hilft sich aus, arbeitet und plant zusammen. Farden gibt uns eine „Stadtführung“.
Diese Blätter dienen zum Mulchen, darunter schlummert Ingwer der bald austreiben wird. Das Dorf sei weit bekannt für seinen guten Ingwer, der war lange Zeit die Haupteinnahmequelle mittlerweile ist der Tee genauso wichtig.Mais gehört hier zu den wichtigsten Nahrungsmittel.kleine Betelnuss Palmen, in der Stadt findet man die leicht berauschende Droge an fast jedem Straßenstand.Eine kleine Kochnische, klassisch wird hier mit Holz gefeuert.Ein Wildbienenhotel gibt es auch =)Teegarten in mitten der Natur.Unachtsam sollte man hier seine Schritte nicht setzen. Diese Art von Gestein findet sich fast überall. Unter Druck zerbröckeln Sie in kleine metallisch glänzende Silberschuppen. Sehr dekorativ wie ich finde.Dieser freistehende Busch springt mir ins Auge. Hierbei handelt es sich um einen typischen Assam Teestrauch. Assam Busche wachsen deutlich Kräftiger als ihre chinesischen Verwandten. Neben größeren und dickeren Blättern, bilden sie auch einen Stramm der mehr an einen Baum erinnert als die eher Strauchigen China Büsche. Diese Exemplar wurde von Fardens Großvater gepflanzt, der damals nicht viel von der Teeproduktion wusste, für feine Darjeeling taugt die pflanze nicht. Die Pflanzen die Farden heutzutage pflanzt stammen von einer Rimpocha Mutterpflanze ab, die Mister Bannerje über Jahrzehnte kultiviert hat
Die Pflanze kennt man in Deutschland wegen ihrer Beeren. Hier wächst Pfeffer, nur eine Handvoll Bäume eignen sich als Kletterhilfe, darunter diese Beetelnusspalmen.Neben Tee wächst hier in überschaubaren Maße auch Kaffee. Viele Busche sind Assam/Chinabusch-Hybriden wie in diesem Feld des Nachbarn, ganz genau ist die Abstammung oft nicht mehr nachvollziehbar.Ich hab gehört diese auffällig keinblättrige Sorte nennt sich „AB1“ ob dich das Richtig verstanden habe?Eine typische Darjeeling Pflanze, spitze lange Blätter. Hier wird grade Ingwer eingepflanzt.Für die Lepcha sind Kühe nicht so heilig. Dieses Ochsengespann pflügt das Maisfeld, zu Regenzeit wird hier Reis angebaut. Zur Tradition gehört auch ein Schlammfest mit Tanz und Spiel im Matsch, wenn das Dorf die letzten Stecklinge setzt.Lange ist er noch nicht Teefarmer, aber dafür mit wachsender Begeisterung, das Teefieber hat ihn gepackt. Diese Feld ist grade mal um die zwei Jahre alt. Der Tee der hier wächst wird noch komplett per Hand verarbeitet, Maschinen, geschweige denn eine Fabrik gibt es noch nicht. Die Idee von einer Rollmaschine gibt es schon, und dann mal sehen… wir sind gespannt.Wir wurde Traditionell ausgestattet. Die Hütte im Hintergrund dient Farden als Ausstellungsraum und Museum für Lepcha-Kultur.Wir fahren runter zum Fluss, so nah am Berg ist das Wasser klar und frisch, wir gehen baden wie die LokalsMit Stock auf Stein wird hier am Fluss für uns und Freunde Gekocht. Das mach das Ganze nicht weniger gut. Nach meinem Geschmack mit das Leckerste was ich bisher in Indien gegessen habe.
Während wir Essen macht sich unser Fahrer schon auf den Weg um uns wieder abzuholen. Auf dem Rückweg glänzt der Himmel in Goldtönen und taucht die Straße in ein fremdes Licht, als wir an den Affen vorbei fahren kommt mir Indien wild und unbekannt vor.
Die Coronation Bridge über den Teesta Fluss im Abendlicht.