Japan Reise 20.04.2012
Japan – Freitag, 20.04.2012
Heute Nacht hat es angefangen zu Regnen und es hört nicht auf, ausgerechnet wenn wir nach Uji zu den Teefeldern fahren. Wir haben nicht viel Zeit, deshalb gibt es im Bahnhof nur Frühstück im Stehen.
Nachdem es in fast allen Ursprungsländern wie auch in Deutschland in der Gastronomie nur schrecklichen Tee gibt, werde ich beim Frühstücken für kurze Zeit zum Kaffeetrinker. Wie auch in China kann ich mit dem Japanischen Frühstück überhaupt nichts anfangen. Denn ich mag keine Reissuppe, Fisch, Nudelsuppe oder sonstige Gerichte in der Früh. Ich bin da eher der Süß-Esser. Da ist es natürlich ganz toll dass es hier direkt im Bahnhof Donuts und auch viele Backwaren zum Kaufen gibt. Hab auch schon einen guten Kaffee aufgetan ‚Spice mit Zimt‘. |
Mit einem Vorortszug geht es in Richtung Uji, denke es ist die bekannteste Teestadt in Japan, denn fast jeder Grünteetrinker hat Uji schon mal gehört. Von der Umgebung Uji`s kommen die bekanntesten Gyokuro-Tees und Matcha-Tees. |
Es gibt hier verschiedene Arten von Zügen, die einen halten an jeder Station, andere lassen einige dazwischen aus und somit schneller. Sie sind so wie unsere S-Bahnen in Deutschland. Fahrzeit von Kyoto bis Kizu (einige stationen nach Uji) ca. 35 Min. |
Wir besuchen heute den Teegarten von Herr und Frau Okuda. Unser BIO UJI MATCHA Premium in der silbernen Dose mit schwarzen Rundumetikett und weißen Schriftzeichen und unser Bio UJI Gyokuro kommen genau von hier. |
Der Teegarten liegt im Umland von Uji, mitten in den Bergen. |
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten für den Anbau von Matcha, die traditionelle Methode ist es die Teebüsche 1 Jahr wachsen zu lassen und dann so ca. 2 Wochen vor der Ernte fast völlig zuzubauen (siehe Foto). |
Hier kann nur von Hand geerntet werden und auch nur 1 x im Jahr. Dass so etwas natürlich viel teurer ist, versteht sich von selbst, Nur Hochwertigste Matcha Tees so ab 50 Euro pro 20g oder 30g können so geerntet werden. Der Nachteil ist, dass die Pflanzen durch die Beschattung sehr leiden und die Tees dadurch auch stärker gedüngt werden müssen. Der Vorteil ist ein süßerer Geschmack. z.B. unser Shiro no Kotobuki Matcha. |
Schonender für die Teebüsche und vor allem günstiger zu produzieren sind die Matcha Tees wo die Büsche wie beim Kabuse Cha (Halbschattentee) mit Netzen zugedeckt werden. Auch hier passiert dies so ca. 2 Wochen vor der Ernte. Unser Teebauer Herr Okuda hat sich für diesen Weg entschieden, da er ein Bio-Bauer mit Leib und Seele ist und so auch die Teebüsche weniger Düngen muss. Er hat auch nur 1 ha Land zur Verfügung und bei diesem Anbau kann auch eine größere Menge produziert werden.(Foto von meiner Reise 2010). |
Es regnet und regnet, leider auch als wie die Teefelder besichtigen. Ein Schild weist auf den Bio-Anbau mit dem Japanischen Bio-Siegel „JAS“, was auch inzwischen von der Europäischen Behörde anerkannt ist. Dieses Jahr war es länger kalt als sonst im Frühjahr und deshalb, erzählt uns Herr Okuda, ist man 2 Wochen hinten nach. Normal hätte er die Büsche schon abgedeckt, aber dieses Jahr sind die Triebe noch ganz klein und so muss er noch warten. Für die Qualität des Tees ist dieser Umstand jedoch sehr positiv, da die Teepflanzen langsamer wachsen entwickelt sich ein besseres Aroma und letztendlich auch ein besserer Geschmack. Geerntet wird hier mit Maschinen, was man immer gleich an den halbrunden Teebüschen sehen kann. |
Herr Okuda erntet jedoch nur die Teeblätter, da er keine Maschinen für die weitere Verarbeitung besitzt, wird dies in einer Fabrik in Auftrag gegeben. Hier wird zuerst Tencha produziert, dabei werden die Teeblätter auch gedämpft und anschließend von den Blattrieppen getrennt, getrocknet und am Ende sind es nur noch kleine Flocken die wie kleine Cornflakes wirken. Dies ist der Rohtee für Tencha. |
Dieser Tencha wird dann durch das Mahlen zu einem Matcha Tee. Hierbei gibt es wieder 2 Möglichkeiten: 1. Der Tencha wird in Steinmühlen gemahlen, für ca. 40-50g Matcha mahlt eine Steinmühle 1 Stunde. Die Farbe ist richtig dunkelgrün intensiv und hat einen feinen Geschmack – Zeremonien-Tee. Fazit: Höhere Qualität sehr fein gemahlen, aber auch ca 4x teurer als: |
2. Der Tencha wird in Keramikmühlen gemahlen, bei dieser Methode zermahlen viele kleine Keramikkugeln die Teeblätter und kommen in 1 Stunde auf ca 10 kg. Die Farbe ist Neonhafter und wird bei der Zubereitung nicht so intensiv, Geschmack mehliger, da nicht so fein gemahlen und herber. |
Dafür aber sehr gut zum Kochen oder für Matcha Eis und vieles mehr geeignet. Viel billiger! |
Was macht natürlich so ein Tee-Verückter wie ich? Versuchen Matcha einmal selbst in einer Steinmühle von Hand zu mahlen. |
Es macht richtig Spaß und dabei merkt man wie aufwendig das Ganze ist. |
Ist 25 min hatte ich dann ein kleines Häufchen Matcha gemahlen und durfte diesen anschließend auch gleich Zubereiten und trinken. Der war richtig gut und ganz toll gemahlen (Eigenlob). |
Am Abend sind wir noch ein bisschen in Uji durch die Gassen geschlendert, von Teeladen zu Teeladen … |
… und ich hab wieder weitere Matcha-Eis bekommen. |
Heute insgesamt 3 x! |
Man glaubt gar nicht, was es hier alles mit Matcha zu entdecken gibt. Morgen ist wieder ein Fahrtag, wir fahren von Kyoto nach Miyazaki (ca. 900 km) nach Süden. |
Matcha Eis-Zähler: |
Matcha Eis Zähler 3 gestern und heute 3, das macht: 6 Matchaeis!!! Bis morgen Ihr Werner Merten |
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