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Japan Teereise – Donnerstag 16.04.2015

Heute ist mein letzter Tag in Japan. Ein straffes Programm liegt aber noch vor mir, denn mein Flieger geht erst am Abend um 22:30 Uhr.
Und was natürlich ganz toll ist, die Sonne scheint und das Wetter spielt mal richtig mit.


Leider kann ich von meinem Hotelzimmer Fenster aus kein Foto machen, denn da würde man nur eine Wand mit ein paar Fenstern sehen, ich schaue in einen Lichthof hinein, zwar ein Fenster aber
dann doch nur ein Pseudo-Fenster. Treffen ist heute schon um 7:30 Uhr in der Lobby, fertig ausgecheckt mit Koffer und ohne Frühstück, da ich auf das Frühstück in Japanischen Hotels lieber
verzichte ausser es würde ein westliches geben. Also geht es gleich los mit Koffer erst mal zur U-Bahn und dann eine Station zum Bahnhof von Nagoya. Gottseidank ist es nur eine Station,
denn die U-Bahnen zur Raschour sind immer so überfüllt dass es nicht angenehm ist in der Menge mit einem Koffer zu stehen und eigentlich immer im Weg zu sein. Also diesmal Glück gehabt.
Auf dem  Bahnhof gehts dann gleich zu den Schließfächern, denn unser Gepäck lassen wir hier um es am Spätnachmittag wieder abzuholen, denn wir wollen noch nach Mie fahren und unserer
Teebauern-Familie Hayashi. Wir haben einige Tees von dieser Familie, z.B. der Marimo Sencha und unser Kariganetee aus Mie. Wir haben gehört dass es große Pläne gegeben hat und sie eine neue
Produktionshalle aufgebaut haben. Das wollen wir uns natürlich ansehen.

Also geht es mit einem Limited Express Zug (ein Art Schnellzug) von Nagoya 1 1/2 Stunden bis nach Taki.

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Bahnhöfe in Japan schauen nur in den Zentren toll aus, hier auf dem Land wirkt es eher so als wenn da schon lange nichts mehr gefahren wäre.
Wir treffen auch Irena die ich inzwischen auch schon ein paar Jahre kenne. Sie ist zur Unterstützung beim Übersetzten dabei, denn die Hayashi’s sprechen einen Dialekt der nicht so
einfach ist und damit es keine Probleme gibt, ist sie mitgefahren. Sie kennt auch die Familie schon lange.

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Hayashi Senior, er ist immerhin schon 78 Jahre alt, ist gekommen um uns abzuholen. Jetzt gehts noch mit dem Auto zu Ihnen Nachhause.

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Hier in Mie ist alles etwas anders, hier stehen die Wohnhäuser direkt mitten in den Teefeldern und so sieht auch die Umgebung ganz anders aus und hat einen ganz eigenen Charme.

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Wir haben diesmal leider nicht soviel zeit denn um 15:30 Uhr müssen wir wieder zurück um unseren Shinkansen in Nagoya zu bekommen, so verlieren wir keine Zeit und sehen schon von weiten die neue
Produktionshalle. Die Familie hat richtig expandiert und hat die Anbaufläche von 6 auf 8 ha erhöht. Die Maschinen wurden von der alten Halle in die Neue umgezogen und ein paar gebrauchte
Maschinen neu angeschaft um die Qualität noch weiter zu verbessern.

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Wir lernen auch einen neuen Mann kennen, Herrn Saiyuu Toba der seit zwei Jahre Mitteilhaber ist. In Japan sind es meist Aktiengesellschaften, wobei diese Gesellschaftsform nichts mit den
Aktiengesellschaften bei uns gemein haben. Hier gibt es keine Aktien zu handeln, man könnte es eher als eine Teilhaberschaft bezeichnen wobei die Teilhaber meistens die Familienmitglieder
sind, also keine Aussenstehenden. So verteilen sich die Anteile nur auf Familienmitglieder oder auf die Verwandschaft. In diesem Fall wissen wir nicht genau ob Herr Toba da dazugehört.
Der 3te. Mann im Hintergrund neben dem Vater und dem Sohn. Der Vater kümmert sich um die Felder, der Sohn um die Vermarktung und Herr Toba ist für die Verarbeitung verantwortlich und
wir konnten feststellen, dass im letzten Jahr die Qualität sich nochmal um einiges erhöht hat, wussten aber nicht so richtig woran es liegen könnte. Jetzt haben wir die Lösung.
Der Mann im Hintergrund.

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Eine neue Lichtsortiermaschine erhöht natürlich auch nochmal die Qualität, denn die Tees können damit noch efektiver Sortiert werden was sich natürlich in der Güte der Tees wiederfindet.

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Die Hayashis produzieren jetzt auch Matcha, oder wie hier heißt er eigentlich Funmatsucha, so nennt man Tee der nicht aus Tencha gemacht wird sondern ganz normale Teesorten werden zu Pulver verarbeitet.
Und jetzt ist es mal wieder so weit, wie auf jeder Tee-Reise lernen wir wieder etwas neues kennen. Das dieser Funmatsucha (Pulvertee oder auch einfacher Matcha) in Keramikmühlen gemahlen wird,
wissen wir ja schon, aber diesmal sehen wir eine ganz andere Art die Teeblätter zu vermahlen. Hier wird mit Luft wie in einer Turbine gearbeitet.
Die Teeblätter kommen in die Zentrifuge und ein extremer Luftwirbel unterstützt von den Turbinenartigen Mittelteil zerkleinern die Teile so stark, dass sie feine werden wie bei der Steinmühle
erklährt uns Herr Toba. Ein weiterer Vorteil der Maschine ist, dass die feinen Teile gleich nach oben abgesaugt werden, wobei die noch größeren wieder zurückgeschleudert werden.
So wird der Tee weniger Wärme ausgesetzt die beim Mahlen entsteht. Bei der Keramikmühle bleiben alle Teile so lange in der Trommel bis alles fein gemahlen ist. Bei diesem Verfahren bleiben die Teile nur so
lange in der Wärme bis sie fein sind. Dadurch wird die Farbe intensiver und die Inhaltsstoffe noch besser erhalten.

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Natürlich sind wir auch wieder viel am Probieren und  probieren verschiedene gemahlene Tees.
Aber wir wären ja nicht das TeaHouse wenn wir nicht wieder was neues entdeckt hätten, einen Houjicha aus den gröbsten Sortierten Kukis…. Dieser Tee hat uns total überzeugt
mit seinen sanften Röstaromen, seiner Süße und seiner absoluten Weichheit auf der Zunge….. Ok, bis der Tee zu uns nach München kommt dauert noch etwas aber ich habe für uns
schon ein paar Kilo eingekauft, denn auch hier gilt wieder: die Menge ist stark Limitiert.


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Dann heist es auch schon Abschied nehmen, zum Andenken noch ein Foto in den Teefeldern mit Herrn Hayashi Sen. und Junior und dem neuen Mann Herr Toba, der jetzt mit im Vordergrund steht.

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Mit dem Zug geht es zurück nach Nagoya, wir holen unsere Koffer aus den Schließfächern und schon sitzen wir im Shinkansen nach Shin Osaka, dort verabschiede ich mich von allen denn
für mich heist es jetzt ab zum Flughafen mit dem Haruka Express und um 22:30 Uhr geht mein Flug nach Istanbul, ca. 13 Std. dauert der Flug, dann komm ich um 5:30 in Istanbul an.
dort hab ich dann 15 Std. Aufenthalt, dachte ich zumindest doch es wird anders kommen. Jedenfalls verabschiede ich mich hier von der Japanreise und beginne mit dem Flug nach Istanbul
meine Nepal Reise die ich von Istanbul aus dann starte. Dort treffe ich noch meine lieben Freunde Ralf und Andreas von Pure Tea, mit denen ich jetzt schon so oft unterwegs war und hier
natürlich auch wieder meinen Dank dafür ausdrücke.
Gute Nacht Ihr Tee-Verückter Werner Merten der jetzt von der einen Kultur in eine ganz andere wechselt, von einem reichen Land in eines der ärmsten Länder der Welt.

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Für uns heisst es Abschied nehmen, es war zwar ein kurzer Besuch aber wir haben viel neues gesehen und wieder dazugelernt.

 

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