Yunnan 2017 – 27.04.2017

Bis jetzt war die Sonne Yunnans ja mit uns gnädig, doch heute ist es fast unerträglich. Heute kann ich endlich mal ausschlafen. Am Vormittag ist nur eine kleine Besprechung wegen eines Buchs, dass Menglin über die Reise herausbringen möchte. Aber als wir für das Mittagessen in ein Restaurant an einem kleinen gestauten See gehen, wird jedes bisschen Schatten wird auf dem Weg ausgenutzt.

 

Gestärkt und zurück im Hotel warten wir auf die Nachricht, wann der Tee, den wir produziert haben, gepresst wird. Das sollen nämlich wir machen. In der Wartezeit hält Yu ein Seminar in dem wir immer zwei Tees im Vergleich trinken. Wir vergleichen unter anderem Tees aus Bo He Tang aber von unterschiedlichen Bauern, einen maschinell gerollten gegen einen handgerollten Tee, einen Gu Shu gegen Xiao Shu und so weiter. Er versucht uns zu zeigen welche Geschmacksnoten in einen Ph Er gehören, was Fehlgeschmack bedeutet und zeigt wie man das nicht nur aus dem Geschmack, sondern auch aus der Farbe, dem Duft und dem Zustand der Blätter erkennen kann.

Yu bekommt einen Anruf und wird können in die Fabrik, in der wir schon vorgestern waren. In der Regel vergehen nach dem Trocknen bis zum Pressen nicht mehr als 10 Tage. Es gibt natürlich auch Ausnahmen. Bevor wir aufbrechen unterschreibt noch jeder unserer Gruppe auf dem Neifei, den Zettel, der in den Fladen eingepresst ist.

Zur Fabrik ist es nicht weit, also können wir zu Fuß gehen und den Tee tragen.

In der Fabrik ist es zum Glück etwas kühler. Als erstes wird der Tee gewogen. Wir haben nach dem Trocknen leider nur noch knapp 4 kg und da jeder einen Fladen als Andenken bekommt sind es bei uns 180 g pro Fladen. Der Tee kommt in ein Metallgefäß, das einen durchlässigen Boden hat. Dann wird durch den durchlässigen Boden Wasserdampf gedrückt. Bei dem Dämpfen ist es wichtig, dass auch der gesamte Tee gedämpft wird. Dann wird ein Baumwollsack über das Metallgefäß gestülpt und das Ganze auf den Kopf gestellt, so dass der Tee in den Sack fällt. Hier wird er durch Klopfen und Drücken verdichtet und letztendlich mit einem Knoten verschlossen. Durch den Knoten entsteht die Delle auf der Rückseite des Fladens.

Danach kommt der Fladen unter einen Stein und wird gepresst.

Die Fladen bleiben bis sie sich auf Zimmertemperatur abgekühlt haben noch in dem Baumwollsack.

Anschließend lässt man sie noch ein Weilchen trocknen und dann sind sie bereit für das Verpacken.

Das Papier für unseren Fladen wird von Yu mit einer Kalligraphie beschriftet. Er hat chinesische Künste studiert und denkt sich etwas für unseren Tee aus. Morgen früh werden wir Yiwu verlassen, aber ich hoffe wiederkommen zu können.

Dieser Betrag entstand mit Hilfe eines Ti Quan Yin 1960.

Ihr….Frank Wiebach

Trackback von deiner Website.

Kommentieren